Berlin (dpa) - Nach der Kostenexplosion beim Pergamonmuseum will Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) für das geplante Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin nicht das Bundesbauamt beauftragen. Nach den Erfahrungen mit mehreren kulturpolitischen Projekten in der Hauptstadt gebe es einen Vertrauensverlust gegenüber dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), sagte ihr Sprecher gestern auf Anfrage. Grütters wolle das Baumanagement für das neue Haus deshalb dem Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg übertragen. Zuerst hatte der Berliner „Tagesspiegel“ berichtet. Üblicherweise betreut das BBR die Bauaufgaben des Bundes in Berlin und damit auch die Kulturbauten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Bei mehreren Großprojekten war inzwischen jedoch die Zeit- und Kostenplanung massiv aus dem Ruder gelaufen. Jüngstes Beispiel war die Sanierung des Pergamonmuseums, die mit 477 Millionen Euro jetzt fast doppelt so teuer wird wie ursprünglich geplant. Zudem verzögern sich die Arbeiten um vier Jahre bis 2023. Das neue Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts ist für 200 Millionen Euro in der Nähe des Potsdamer Platzes geplant.