Bauernopfer - Spiel der Könige

Schach ist nicht jedermanns Sache, und wenn die Besten der Besten gegeneinander antreten, schauen in der Regel nur die Freunde dieses königlichen Spiels zu. Anfang der 70er-Jahre war das ganz anders, denn da wurde ein Schachspiel unversehens zum Politikum: Mitten im Kalten Krieg saßen sich der Amerikaner Bobby Fischer und der Russe Boris Spasski am Schachbrett gegenüber. Und ihre Partien waren für viele so etwas wie ein Duell der Ideologien. Bis heute erinnern sich viele an den damaligen Kampf um die Schach-Weltmeisterschaft. Dass die Geschichte nicht nur eine sportliche und eine politische, sondern auch eine sehr persönliche Dimension hat, zeigt Regie-Routinier Edward Zwick in seinem neuen Kino-Drama: Bobby Fischer (Tobey Maguire) ist der jüngste Schach-Großmeister aller Zeiten, und sein scheinbar so unbekümmertes Auftreten lässt ihm die Herzen vieler Menschen zufliegen - auch wenn sie mit Schach eigentlich gar nichts am Hut haben. Sein russischer Rivale Boris Spasski (Liev Schreiber) wird dagegen von den westlichen Medien zum idealen Vertreter des Erzfeindes von jenseits des eisernen Vorhangs hochstilisiert. Und während sich die beiden mehr und mehr als Spielbälle der Interessen zweier Weltmächte missbraucht sehen, ahnt keiner, dass Bobby Fischer in Wahrheit mit ganz anderen Dämonen zu kämpfen hat. „Die Idee, dass sich ein junger Kerl aus Brooklyn gegen den großen sowjetischen Bären zur Wehr setzt, war aus vielerlei Gründen faszinierend“, sagt Edward Zwick. „Dass es dieser junge Kerl aus einfachen Verhältnissen geschafft hat, irgendwie zur Weltmeisterschaft zu gelangen, folgt einem genreartigen Muster. Und gleichzeitig ist es die Geschichte von jemandem, der versucht, alles zu gewinnen, auch wenn er seinen Verstand verliert.“

Ratchet & Clank

Auf dem Planeten Veldin träumt Ratchet davon, selbst mal ein großer Held zu werden wie seine Idole, die Galactic Space Rangers und ihr Anführer Qwark. Doch als er sich der Aufnahmeprüfung für diese tolle Truppe stellt, lässt ihn Qwark mit Glanz und Gloria durchrasseln, weil er überzeugt ist, dass Ratchet nicht das Zeug zum Superhelden hat. Doch seine große Chance lässt nicht lange auf sich warten: Als der Bösewicht Drek am anderen Ende der Galaxie den Planeten Tenemule zerstört, schlägt Ratchets Stunde: Mitten in der Nacht wird er vom Lärm einer abstürzenden Rettungskapsel aus dem Schlaf gerissen - an Bord ist der zu klein geratene Roboter Clank, der Drek in letzter Sekunde entkommen ist. Er berichtet Ratchet von Dreks Plan, die Galactic Rangers aus dem Weg zu räumen und das Sonnensystem zu vernichten. Als Qwark in der Stunde der Not versagt, ruhen die Hoffnungen des Planeten Veldin auf den schwachen Schultern von Ratchet und Clank. Genre-Fans kennen die Titelhelden nur zu gut - als Stars einer Playstation-Serie, die Regisseur Kevin Munroe nun als Trickfilm auf die Leinwand gebracht hat.

Ich bin tot, mach’ was draus

Es hat lange gedauert, bis die belgische Rockband Grand Ours die Chance auf die ersehnte US-Tournee bekam. Nun ist es soweit, doch ihre besten Jahre haben die Jungs, die stets ein Leben auf der Überholspur geführt hatten, bereits hinter sich. Die Tournee steht unter keinem guten Stern - kurz vor Abflug stirbt Sänger Jipé. Ihm zu Ehren beschließen seine Kumpels, frei nach dem Motto „Rock ’n’ Roll will never die“ trotzdem zu touren. Mit Jipés Asche im Gepäck, die sie als Tandoori-Gewürz ausgeben, begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihre Freundschaft auf harte Proben stellt. Doch am Ende dieser schrägen Komödie von Guillaume und Stéphane Malandrin erkennen die Jungs, die seit einer kleinen Ewigkeit zusammen Musik machen, dass sie sich erst jetzt so richtig kennengelernt haben. gw