Esslingen - Nur wenige Bücher haben so tiefen Eindruck hinterlassen wie „Das Tagebuch der Anne Frank“. 671 Tage lang versteckte sich die Autorin von 1942 bis 1944 mit ihrer jüdischen Familie im Hinterhaus der Prinsengracht 263 in Amsterdam vor den Nazis, dann wurden Anne Frank und die anderen aufgespürt und ins Konzentrationslager deportiert. Wie durch ein Wunder wurden Anne Franks damalige Aufzeichnungen gerettet. Und sie werden bis heute als Zeugnis der unsäglichen Verbrechen des Holocaust geschätzt. Hans Steinbichler hat „Das Tagebuch der Anne Frank“ auf zeitgemäße Weise verfilmt. Steinbichlers Film ist nun bei Universal Pictures auf DVD und Blu-Ray erschienen.
Otto (Ulrich Noethen) und Edith Frank (Martina Gedeck) flüchten 1934 mit ihren Töchtern Anne (Lea van Acken) und Margot (Stella Kunkat) nach Amsterdam, weil sie als Juden in Nazi-Deutschland in Todesangst leben. Doch auch dort sind sie nicht lange sicher. Als Margot deportiert werden soll, versteckt sich die Familie in einem Unterschlupf, den Vater Otto mit Hilfe seiner Sekretärin Miep Gies (Gerti Drassl) und einigen loyalen Mitarbeitern im Hinterhaus eingerichtet hatte. Bald kommen weitere Leidensgenossen hinzu. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt sind ein Radio, Miep Gies und einige Helfer. Annes bester Freund wird ein Tagebuch, dem sie all ihre Gedanken, Ängste und Träume anvertraut. Und in dem sie ihre Hoffnung notiert: „Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch vorbeigehen, einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein.“
Hans Steinbichler und Drehbuchautor Fred Breinersdorfer haben sich eng an die Vorlage gehalten und nur behutsame Änderungen vorgenommen. Und sie fanden einen zeitgemäßen Zugang zu Anne Frank und ihrem Schicksal. Dieser Film lässt ahnen, was es heißt, sich so lange Zeit verstecken zu müssen. So konfrontiert uns dieser vorzügliche Film auch mit einer sehr aktuellen Frage: Wie halten wir es heutzutage mit Menschen, deren Leben in ihrer Heimat bedroht ist?