Auf halber Strecke: Am Rande des Schopflocher Moors geht es nach Ochsenwang rein. Fotos: Panitz Quelle: Unbekannt

Von Jakob Panitz

Zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Schwäbischen Alb führt diese circa zehn Kilometer lange Rundtour, nämlich zum Breitenstein bei Ochsenwang, südöstlich von Kirchheim/Teck. Von Bissingen/Teck kommend fahren wir nach Ochsenwang und parken auf dem Wanderparkplatz direkt am Ortsschild, vor der Firma Clauss Markisen. Von hier könnte man direkt zum Breitenstein gehen, es sind nur 1,1 Kilometer, aber wir wollen ja richtig wandern - und gehen auf der Straße circa 150 Meter zurück, biegen dann links ab, dem gelben Schild Diepoldsburg folgend. Auf der wenig befahrenen K 1253, die in Diepoldsburg für den Autoverkehr endet, geht es leicht bergauf. Dies ist auch ein Teil des Hauptwanderwegs HW1 des Schwäbischen Albvereins. Nach circa 20 Minuten passieren wir den Wanderparkplatz Rauber und nach weiteren zehn Minuten haben wir Diepoldsburg erreicht (1,6 Kilometer seit dem Start).

Vor dem Freizeitheim der Siebenten-Tags-Adventisten geht es links auf dem Teersträßchen weiter, vorbei an der Koppel eines Pferdehofs. Danach macht die Straße eine Rechtskurve. Es geht leicht abwärts, vorbei an einem weiteren Wanderparkplatz, der im Winter, bei entsprechender Schneelage, von Skilangläufern genutzt wird, die hier in die Asch-Loipe einsteigen.

Am Mörikehaus vorbei . . .

Der Teerweg führt jetzt über circa 200 Meter durch den Wald. Bald sehen wir rechter Hand den Engelhof. Gleich nach dem Hof geht es links hoch, der Wanderweg-Beschilderung Randecker Maar folgen. Am Waldrand entlang passieren wir ein Wochenendhaus mit auffälliger, bronzefarbener Pferdeskulptur im Garten. Kurz danach geht es wieder durch Waldgebiet, circa 600 Meter, leicht aufwärts. Nach dem Wald erwartet uns eine weite Hochfläche. Vorbei an großen Holzstößen kommen wir nach weiteren 600 Metern erneut in ein Waldgebiet. Jetzt geht es wieder leicht abwärts. Wenig später haben wir einen weiten Ausblick, in Richtung Osten. Nach rund 500 Metern biegen wir links ab, auf ein als Radweg ausgezeichnetes Sträßchen, in Richtung Ochsenwang.

Jetzt geht es wieder stetig leicht nach oben. Rechter Hand sieht man in circa einem Kilometer Entfernung das Otto-Hoffmeister-Haus (bewirtschaftet), nahe der Landesstraße L 1212 von Schopfloch nach Ochsenwang. Wir wandern jetzt am Rande des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor zwei Kilometer weiter in Richtung Ochsenwang - und kommen rund eineinhalb Stunden seit dem Start dort an. Wer nach diesen knapp sieben Kilometern genug hat, geht hier links, 200 Meter zum Ausgangspunkt zurück. Ansonsten packen wir drei Kilometer drauf und gehen geradeaus weiter, in die Eduard-Mörike-Straße rein, Richtung Kirche.

Im Haus gegenüber hatte der Pfarrverweser und schwäbische Dichter Eduard Mörike von 1832 bis 1833 gewohnt. Ein kleines Museum ist ihm hier gewidmet. In einer Linkskurve geht es vorbei am Gasthof Krone. Leicht ansteigend kommen wir gleich danach aus dem kleinen Ort heraus. Hier teilt sich die Straße. Wir gehen geradeaus beziehungsweise kurz danach rechts noch ein Stückchen aufwärts und biegen dann vor einer Hütte links ab, in Richtung Landschaftsschutzgebiet.

. . . und am Albtrauf entlang

Ein Teersträßchen führt uns jetzt zum Albtrauf. Kurz davor biegen wir links ab. Auf dem Wiesenpfad nach rechts würde man zum Mörikefels kommen, circa einen Kilometer entfernt. Wir gehen aber nach links, direkt am Albtrauf entlang, zum noch 1,1 Kilometer entfernten Breitenstein. Gleichzeitig ist dies jetzt wieder der Schwäbische Alb-Nordrandweg HW1. Die letzten 300 Meter zum Aussichtspunkt verlassen wir das Teersträßchen und folgen den gelben Schildern hoch zum Breitenstein.

Die Aussicht vom Breitenstein, einem schroff abfallenden , sogenannten Schwammstotzen, ist großartig. Sie reicht im Westen über die abgesunkene Berghalbinsel von Erkenbrechtsweiler (links des Teckbergs), den Jusi, Hohenneuffen, die Rutschenfelsen, Hohe Warte und Achalm bei Reutlingen bis zum Schwarzwald. Von der Nordspitze aus erblickt man über dem Randecker Maar den Reußenstein, weiter links den Messelstein, das Kalte Feld, den Rosenstein und Scheuelberg bei Heubach sowie Hohenstaufen, Rechberg, Stuifen bei Göppingen. Gut zu erkennen sind auch die Kraftwerkstürme bei Altbach und der Stuttgarter Fernsehturm. Hinter dem Unterland schließen sich der Schurwald, Welzheimer Wald, Odenwald und Stromberg an. Mörike, der immer wieder zum Breitenstein spazierte, schrieb: „Einen prächtigeren Wechsel als vom Breitenstein sich auftut, kann es nicht geben.“ Er konnte es damals schon ganz gut einschätzen, weil er viel herum gekommen ist.

Wer sich satt gesehen hat, geht von der höchsten Stelle des Breitensteins über die Wiese bergab, mitten zwischen Grillstellen hindurch, auf Ochsenwang zu. Kurz danach geht es in einen Betonweg über, der geradewegs nach Ochsenwang führt. Kurz vor dem Ort gehen wir nach rechts und erreichen nach circa 300 Metern unseren Ausgangspunkt.

STrecke, ZEIT, anfahrt, karte UND EinkehrMÖGLICHKEITEN

Knapp 10 Kilometer. Überwiegend auf Asphalt oder geteerten Wegen, sonst geschottert. Circa 2,5 Stunden.

In Ochsenwang war Eduard Mörike ab Januar 1832 für fast zwei Jahre als Pfarrverweser tätig. Gegenüber der Kirche befand sich die Amtswohnung des Dichters, die nach Vereinbarung besichtigt werden kann (2 Euro). Anmeldung unter Tel. 07023/2304.

Einkehrmöglichkeiten: In Ochsenwang im Landgasthaus Krone (Mörikestraße 33) und im Gasthaus Rössle (Bissinger Straße 2).

Anfahrt: Von ES über die A8, Ausfahrt Kirchheim Ost, dann Richtung Owen/Weilheim-Teck und nach Nabern rechts ab in Richtung Ochsenwang: Insgesamt circa 33 Kilometer.

Empfohlen zum Mitnehmen: Wanderkarte Geislingen / Blaubeuren, 1:35 000, 5,20 Euro. www.lgl-bw.de