4.1.2016 Ein 25-Jähriger starb bei einem Unfall auf der Stuttgarter Weinsteige.

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Stuttgart – In der Nacht auf Mittwoch ist ein 25-jähriger Autofahrer auf der Neuen Weinsteige verunglückt. Nach Polizeiangaben hat er aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit stadteinwärts die Kontrolle über seinen Wagen verloren, anschließend ist er frontal gegen eine Betonwand geprallt. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle. Anreisser

Zum Unfallzeitpunkt, gegen 2.20 Uhr, waren bereits zahlreiche Streufahrzeuge im Stadtgebiet unterwegs, die Straßenbedingungen aufgrund der Kälte alles andere als optimal. Und dennoch hatte es der junge Autofahrer aus Degerloch in seinem VW Golf offenbar sehr eilig. Wie schnell er den Blitzer kurz oberhalb der Unfallstelle passierte, ist unklar, da der Starenkasten in der Nacht auf Mittwoch nicht bestückt war. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass der junge Mann mit circa 110 Kilometern pro Stunde in Richtung Innenstadt gerast ist. Auf Höhe der Altenbergstaffel kam er schließlich in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen die dortige Betonwand. Erschwerend kam hinzu, dass der 25-Jährige offenbar nicht angeschnallt war. Welche Kräfte allein auf den Wagen gewirkt haben, ist nicht nur am komplett deformierten Motorraum zu erkennen. Auch die Schweller sind mehrfach gestaucht, das komplette Blechkleid bis zum Kofferraum gewellt. Am Golf entstand ein Schaden von rund 15 000 Euro. Hinweise auf Trunkenheit am Steuer oder einen möglichen Drogenkonsum gibt es nicht. Während der Unfallaufnahme und der Bergung des VW mussten die Fahrspuren stadteinwärts bis gegen 5 Uhr gesperrt werden.
Ein ähnlicher Unfall ereignete sich auf der Neuen Weinsteige zuletzt im Oktober 2015. Damals kam ein Autofahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit und Unachtsamkeit mit dem Reifen gegen den rechten Bordstein. Der Wagen hob ab, prallte gegen eine Betonmauer sowie mehrere Verkehrszeichen und blieb anschließend auf dem Dach liegen. Der 26-Jährige hatte Glück im Unglück. Er wurde zwar in seinem Fahrzeug eingeklemmt, konnte jedoch von der Feuerwehr befreit werden und überlebte mit schweren Verletzungen.
Während es noch vor einigen Jahrzehnten auf der kurvenreichen Hauptverkehrsachse zwischen Degerloch und dem Bopser häufig gekracht hatte, „sind solche schweren Unfälle heute glücklicherweise die Ausnahme“, sagt Hermann Karpf, der persönliche Referent von Ordnungsbürgermeister Martin Schairer. „Die Neue Weinsteige ist in der Landeshauptstadt schon lange kein Unfallschwerpunkt mehr.“ Die Schienen der Straßenbahn, die einst für Rutschgefahr gesorgt haben, sind im Zuge des Baus der Stadtbahntunnel längst entfernt und die entgegenkommenden Fahrspuren mit rot-weißen Warnbaken getrennt worden. Darüber hinaus wurden insgesamt vier Blitzer aufgestellt. „Die Verkehrsführung funktioniert grundsätzlich“, sagt Karpf. Solche Unfälle könne man jedoch nicht verhindern.

Zeugen des Unfalls auf der Neuen Weinsteige werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizei unter der Rufnummer 0711/89 90 41 00 zu melden.